Hinter dem merkwürdigen Namen MONTYS LOCO verbergen sich Anja Bigrell (Stimme) und Marie Eklund (Gitarre) aus dem schönen Schweden, und „Man overboard“ ist bereits ihr drittes Album. Das scheint zu gefallen. Im Moment sind sie jedenfalls mit den CARDIGANS auf Tour durch den hohen Norden.
Ihre Songs packen MONTYS LOCO in ein spärliches Gewand. Oftmals werden gerade mal Akzente gesetzt, während eine verlorene Gitarre („Road kill“ und „Image“), ein stoischer Bass („Wasteland“) oder eine verhaltene Pianomelodie („Make a mess“) durch den Song trägt. Damit rutscht die Stimme in den Mittelpunkt. Und diese ist zweifelsohne von einer einnehmenden Präsenz und alles andere als monoton und langweilig. Die ausdrucksstarke Phrasierung einer FIONA APPLE oder eine introvertierte PJ HARVEY fallen mir da ein. Und in seltenen Momenten eine nicht exaltierte BJÖRK. Bei derartiger Gewichtung der Stimme spielen die Texte offensichtlich eine große Rolle für MONTYS LOCO und wollen verstanden werden. Ich werfe hier jetzt mal die Themen Selbstbestimmung, äußere Zwänge, innere Ängste und Ausflüchte in die offene Interpretationsrunde. Klare Ansagen werden deswegen aber nicht vermieden. Dringlichkeit besteht immer. Insgesamt hinterlässt das Album einen eher nachdenklichen und ruhigen Eindruck, ist allerdings immer dann am besten, wenn es zackiger zur Sache geht und/oder mehr als ein Instrument zum Einsatz kommt. Nachzuhören bei „Give me more“, „Accident“ und „No Halos“.