Lange musste ich darüber nachdenken, wie ich diese unglaubliche Platte denn nun in Worte fassen soll. Hier ist, wie ich mich entschieden habe:
Man glaubt es nicht. Sie sind unbestritten eine der besten Bands dieses Planenten, auch wenn das letzte Album diesen Eindruck etwas trübte. Dabei war und ist „Happy songs for happy people“ beileibe kein schlechtes Album, doch musste man schon fürchten, bei den fünf Scotten habe der kreative Stillstand Einzug gehalten. Doch selbst wenn es jemals an dem gewesen wäre, wäre dies spätestens mit Erscheinen dieses aktuellen Albums endgültig vergessen. Ladies and Gents, hier kommt „Mr. Beast“, das beste MOGWAI-Album ever, Kenner der Band wissen, wie gut es sein muss, um ein solches Urteil zu rechtfertigen. Ein 43minütiges Konzentrat aus allem, was diese Band ausmacht und sie zu dem macht, was ich eingangs erwähnte: eine der besten Bands der Welt nämlich.
Dabei ist“Mr. Beast“ nicht ausschließlich Retrospektive, sondern geht gleichzeitig auch einen großen Schritt nach vorn. Denn nie zuvor war der Sound von MOGWAI so transparent, selbst bei den bekannt heftigen Eruptionen sind alle Sounds und Instrumente deutlich voneinander zu unterscheiden, gerät das Ganze nie zu einem Brei, wie dies in der Vergangenheit häufiger der Fall war. Hier hat Produzent Tony Doogan eine echte Meisterleistung vollbracht. Zudem haben MOGWAI mit „Glasgow mega-snake“ zum ersten Mal einen Song im Programm, der mit echten Metal-Riffs daherkommt und sich selbst damit wahrscheinlich selbst einen lange gehegten Herzenswunsch erfüllt. Der Rest bewegt sich zwischen den bekannten Polen Leise und Laut und zeigt erneut sehr eindrucksvoll, wie weit man mit instrumentaler Musik (selbst wenn bei drei Liedern leise gesungen wird) heutzutage gehen kann. Und weist nebenbei sämtliche Epigonen, die es in der letzten Zeit zu Hauf gab und gibt, in ihre Schranken.
Diese Platte hat keinen einzigen Aussetzer, keine Schwachstelle, jede Note trifft, ganz gleich, ob sie nun Soundwälle aufschichten, die unter mächtigem Getöse in sich zusammenbrechen oder so leise sind, dass sie fast schon ganz verschwunden sind.
Ja, hier darf schon Anfang März einmal ganz leise „Album des Jahres“ gesagt werden, und mir bleibt hier nichts anderes übrig als zum ersten Mal in diesem Jahr die Höchstnote zu vergeben. Besser geht nicht.