Es hat ein ganzes Weilchen gedauert, bis „Every country’s sun“, das neue Album von MOGWAI, bei mir zünden wollte. Auch wenn ich zunächst nur positive Reviews dazu gelesen hatte („so knackig wie schon lange nicht mehr“, „es knarzt und rumort lebendiger denn je“) – für mich klang das mittlerweile neunte Album der Schotten wie eben jedes weitere Album von ihnen. Post-Rock wie eh und je, laut-leise, ausufernde Songstrukturen, gefällige Melodien und ab und an Gesang. Ganz sicher aber nicht abwechslungsreich, wie es im Intro stand. Vielleicht hängt das aber auch damit zusammen, dass ich Mogwai seit „Mr. Beast“ etwas aus den Augen verloren hatte, denn wenn man die lobenden Worte genau liest, wurden vor allem die letzten Alben der Schotten als „zu soft“ kritisiert.
Nach ihrem Konzert in Hamburg höre ich „Every country’s sun“ aber mit anderen Ohren. Klar, das rockige „Old poisons“ hatte mich auch schon zuvor vom Hocker gerissen, aber nach ihrem sehr lauten Konzert im Docks, das zur Hälfte aus neuen Songs bestand, wussten vor allem auch Stücke wie die sich langsam steigernden „Don’t believe the fife“ und der Titelsong zu gefallen. Und plötzlich ergaben auch die anfangs ein wenig belanglos wirkenden ruhigen Zwischenstücke Sinn, die bei dem Konzert für kurzzeitige Erholung der Ohren sorgten.
Selbst wenn „Every country’s sun“ auch nach mehrmaligem Hören noch nicht an mein Lieblingsalbum „Rock action“ herankommt – ein eintöniges Album ist es ganz sicher nicht.