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SHARK ISLAND – Gathering of the faithful

Zusammenkunft der Gläubigen… ja, der Titel scheint zu passen, wenn man die Karriere von SHARK ISLAND Revue passieren lässt. Ende der 70er in L.A. gegründet, gehörte man bald zu den spielfreudigsten und erfolgreichsten Live Acts auf dem Sunset Strip und avancierte bald zur Hausband des bekannten Rock Clubs Gazarri’s (man löste VAN HALEN ab!). Nachdem man sich jahrelang förmlich den Arsch abgetourt und zwei vielbeachtete Independent-Alben veröffentlicht hatte, wurde endlich ein A&R auf SHARK ISLAND aufmerksam, und die Band konnte zwei Songs für den ersten Billy & Ted Soundtrack beitragen. 1989, zwei Jahre später, veröffentlichte man das erste offizielle, vollständige Studioalbum „Law of the order“ bei dem Major Epic Records. Obwohl man ihnen ständig den Durchbruch prophezeite, blieben SHARK ISLAND zwar eine der bekanntesten Live-Bands in Los Angeles, aber andere schafften den großen Durchbruch an ihrer Stelle. Bands wie MÖTLEY CRÜE oder GUNS ‚N’ ROSES – ein gewisser Axl Rose kam immer wieder zu den Shows der SHARKS, um sich Bewegungen und Stil von Sänger Richard Black abzuschauen – waren die Abräumer des 80er Hardrock-Booms. Ein zweites Studioalbum erblickte, trotz vieler Demosongs, nie das Licht der Welt, und die Band war Geschichte. Mit „Gathering of the faithful“ steht nun das zweite Album von SHARK ISLAND in den Läden. Anfangs war ich etwas skeptisch, da die Motive vieler Bands, die nach über zehn Jahren Abstinenz wieder auf der Bildfläche erscheinen, eher zweifelhaft sind, oder aber das Ergebnis halbgar. 13 Rock-Songs mit einer Spielzeit von 66 Minuten später war ich baff. Zwar musste ich das Album noch des Öfteren hören, doch war mir bewusst, die SHARKS sind wieder zurück, als wären sie nie weg gewesen. Ein Album voller Balladen für harte Männer, damals schon bei TEMPLE OF THE DOG (dem famosen Seattle-Projekt von SOUNDGARDEN’s Chris Cornell und Matt Cameron und den PEARL JAM-Mitgliedern Jeff Ament, Stone Gossard, Mike McCready und Eddie Vedder zu Ehren des verstorbenen MOTHER LOVE BONE-Sängers Andrew Wood) proklamiert und heute wieder wahr! Große Teile des Albums sind verhalten und mit Akustik-Gitarren eingespielt worden. Doch nicht, dass wir uns falsch verstehen: es regieren spannende und abwechslungsreiche Songs wie „welcome goodbye“, „looking for the sun“ mit seiner tollen Gitarrenarbeit, oder „i had a dream“, welches komplett ohne Schlagzeug und E-Bass auskommt. Neben den klasse Riffs von Originalgitarrist Spencer Sercombe ist noch das Bass-Spiel von Chris Heilmann hervorzuheben. Hört euch die Power-Songs „will to power“ oder den Hardrock-Knaller „tomorrow’s child“ an! Meine Lieblingstracks wechseln zwar des Öfteren, aber besonders ans Herz legen möchte ich euch den Eröffnungstitel „blue skies“ und das dunkle „go west“, welches in einer Strophe Erinnerungen an Glenn Danzigs „Danzigs I“ wach werden lässt.
13 Mal düster gefärbter, Dreitagebart-mäßiger Rock/Hardrock, der es verdient hat, beachtet zu werden. Lasst diese Band nicht wieder untergehen und holt euch „Gathering of the faithful“! Definitiv das Album des Monats, und mein bisheriges Jahreshighlight! Beide Daumen hoch!