Bei der Wahl des "unattraktivsten deutschen Bandnamens aller Zeiten" hätten MOFAKETTE mit Sicherheit das Potential, einen der vorderen Plätze zu belegen. Aber irgendwie passt der Name zu den Schmuddelkindern aus Schwaben, denn sie erscheinen ziemlich bodenständig und scheuen sich nicht davor, sich die Hände schmutzig zu machen. Das Resultat klingt ein wenig wie ein Cocktail aus den BOTTROPS, frühen SCHROTTGRENZE und SUPERNICHTS: Frecher Punkrock mit einem dreckigen Pop-Charme, hübsch garniert mit netten Melodien und ein paar kleinen Singalongs. Dass sich die Jungs dabei selber nicht allzu ernst nehmen, zeigen sie nicht nur in ihren Texten, sondern sie wagen auch ein paar musikalische Experimente, etwa wenn sie im Stück "Pech" mit einem gewöhnungsbedürftigen Sprechgesang aufwarten oder in "Pure Rock´n´Roll" mit einem entsprechenden Sound den derzeit grassierenden Rock´n´Roll-Retro-Hype aufs Korn nehmen. Leider zündet "Restschluck" nur teilweise, denn neben dem einen oder anderen potentiellen Hit tummeln sich auch ein paar eher unspektakuläre Lieder auf diesem Album. Unterm Strich überwiegt aber definitiv der positive Gesamteindruck!
MOFAKETTE – Restschluck
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Juni 2010
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.