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MODERN STARS – Psychindustrial

 
Der Albumtitel sagt im Grunde schon so ziemlich alles, was man über dieses Album wissen muss: Psycho, Psychedelic, Industrial… all das spielt in das Album der Italiener:innen von MODERN STARS hinein. Zwischendurch ragt auch noch ein Schatten Shoegaze und Coldwave in die Songs hinein (wie etwa bei „Artificial wombs“), die Gitarren krachen, stechen und verstören.
Erzählt wird auf „Psychindustrial“ die Geschichte einer dystopischen Zukunft aus der Sicht eines Protagonisten, der sich langsam von der ihm umgebenden Welt abwendet, um sich selbst zu finden und zu definieren, in der Hoffnung, so sein Menschsein behalten zu können. Aufgebaut ist die Geschichte auf Vordenkern wie George Orwell („1984“), ähnlich verzweifelt, fast hoffnungslos kämpft sich der Hauptdarsteller durch seine Welt.
Musikalisch spielt sich alles trotz der klaren Vorgaben (s.o.) auf einer breiten Skala ab, erinnert mal an die Hippie-Hochzeit der Sechziger, spielt dann wieder mit den psychedelischen Elementen der Siebziger, dem Wave der Achtziger oder eben auch sporadisch dem Industrial der Neunziger Jahre. Ein Konglomerat aus U2, THE DOORS, PINK FLOYD, CURRENT 93 und ROSETTA STONE, um mal den Versuch eines Vergleichs zu wagen, der aber doch allzu sehr hinkt. Hier lohnt sich einfach nur das selber Zuhören, um sich dem Gesamtbild von „Psychindustrial“ zu widmen.
Wenn du dich also für Dystopien begeistern kannst und mit irgendeiner der genannten Bands etwas anfangen… ach, egal, ich denke, hier sollte einfach mal jede:r reinhören, die oder der bereit ist, sich auf neue Wege einzulassen und dem Drei-Minuten-Popsong zu entkommen.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.