MJUIX (wer mir sagen kann, wie man diesen Bandnamen richtig ausspricht, bekommt ein Apfelsaft-Trinkpäckchen!) aus Leipzig sind der Pop von KIM WILDE und die frühe Wildheit von SPILLSBURY mit SIOUXSIE an der Stimme. Eine Synthiepop-Wave-Disco-Huldigung erster Güte, die auf den Klangwellen der Achtziger mit dem Blick in die Ferne in Richtung Zukunft surft. Ob Drums, Keyboards, Gitarren – alles erinnert an die Hochphase der Neonfarben und -lichter. Piepsen, Flirren, Knarzen und Krachen in lustigem Wechselspiel, so ein bisschen die deutschen FOALS könnte man sagen. Manchmal ein bisschen zu gleichbleibend und erkennbar.
Mit „Mountaintop aspire“ gönnen MJUIX den „Sea horses“ dann die erste größere Durchschnaufpause nach schweißtreibenden Tanznummern. Eine Synthpop-Ballade, die an die leiseren Töne von ERASURE erinnert, ohne den Rock so ganz links liegen zu lassen, die Gitarren haben bei dieser Band immer ein hohes Mitspracherecht, was auch erklärt, wieso sie sich selbst eher als Indiepop bezeichnen. Weshalb sie dann auch direkt wieder in den schnelleren Bereich wechseln, um mit „Pole oder jungle“ die Hörer noch einmal zum Mitsingen zu ermuntern, was bei diesem catchy Refrain durchaus gelingen dürfte.
MJUIX kratzen mit den Plektren an der Eingangstür zur Disco, um endlich die Tanzfläche stürmen zu dürfen, die Musik verlangt nach dreckigen Böden und eben solchen Schuhsohlen unter schwenkenden Armen. Vielleicht kann man einfach sagen: Pop mit mehr Tiefgang. Indiepop eben. Mal sehen, wie es weitergeht, wenn die beiden Stoff-Pferde vom Cover auf der anderen Seite des Meeres angekommen sind.