Wenn der erste Song eines Albums schon mit solcherlei Zeilen aufwartet:
„I’ve never been to Spain
I’ve never drunk champagne
I’m happy just to be
with you, with you, with you.” … erwartet man dann noch viel vom Rest der Musik?
Nein. Nein, das geht doch nicht. Das kann man doch nicht ernst meinen, oder? Aber ich fürchte, MIZZLE (=der niederländische Singer/Songwriter Casper van Beugen plus Beiwerk) meinen das tatsächlich ernst. Orientiert ist „Sixpack“, das zweite Album von MIZZLE, stark an den Alternative-Ausgeburten der Neunziger Jahre. Selbst diese elenden Gitarreneffekte, wie man sie so schlecht schon lange nicht mehr gehört hat.
Nicht, dass es mit „Hi ho“ dann besser würde. Der Versuch, einen Mitsing(-Schlager-)Song zu produzieren, dabei aber so mitreißend zu sein wie ein sturzbesoffener IGGY POP-Fan, der bei 2,4 Promille probiert, TOM WAITS zu imitieren. Nur, dass das dann noch besser klänge als das, was uns MIZLLE auf „Sixpack“ anbieten.
Eine wie auch immer geartete Atmosphäre entsteht einfach nicht. Da klingt – trotz jahrelanger Erfahrung – einfach noch zu viel Schulband-Keller-Stimmung durch, auch qualitativ. Zudem hat irgendwer am Geschwindigkeitsregler gedreht und den einfach zu sehr nach unten ausschlagen lassen. Mit dem erzählenden „Serial killer“ gelingt fast so etwas wie ein guter Song. Immerhin. Und „You’re winning in the end“ könnte glatt zu den richtig schlechten Nummern von NIRVANA gehören. Irgendwie lädt das Ganze immer wieder zum Schunkeln ein, was ja in der anstehenden Karnevalszeit gut passt. Ansonsten bleibt der fade Geschmack im Mund, das alles schon einmal in besser und schon vor vielen, vielen Jahren gehört zu haben. File under „brauch ich nicht“.