Keine Ahnung, ob es auch am 80er-Revival liegt, das ja offiziell schon lange wieder überstanden, in Wirklichkeit aber, das ist mein Eindruck, so sehr Realität geworden ist, dass sich darüber niemand mehr wundert. Im Zuge dessen hat die Bandkonstellation „Synthie-Pop-Duo“ seit einiger Zeit einen lange nicht erlebten Aufschwung erfahren und auch so einige schöne Sachen hervorgebracht. Und in diese Kerbe schlagen auch MISHA, ein asiatisch-amerikanisches Duo, das mit „Teardrop sweetheart“ nun sein erstes Album ins Rennen schickt. Das gleich mit dem ersten Stück zeigt, was in ihm steckt, was man so alles gut findet. Da wären Streicherarrangements, Bläser, zurückhaltende Elektronik-Sounds und all das verpackt in einem wahrlich süßen Popsong, der „Scars“ heißt und es bei all den Zutaten dennoch schafft, bescheiden zu klingen.
Zurückhaltung ist auch das bestimmende Element in den meisten der übrigen Songs, unter denen sich auch noch so mancher Hit ausmachen lässt, Stücke wie „The book“ zum Beispiel. Unter denen sich leider aber auch einige Stücke befinden, denen ich so gar nichts abgewinnen kann. An einem Mangel an Einfällen liegt dies jedoch nicht, denn Ideen haben die beiden wahrlich genug, doch plätschert diese Platte über weite Strecken an einem vorbei, weil Stücke wie „Delovedly“ trotz allem schlichtweg langweilig sind.
„Teardrop sweetheart“ ist ein sehr schöner Titel, denn ein wenig melancholisch ist die Stimmung schon, die hier vorherrscht. Ja, und Sweethearts sind sie bestimmt auch, die beiden von MISHA. Mich haben sie mit diesem Album allerdings noch nicht überzeugt.