MEN AMONG ANIMALS – Buried handsome

Und schon wieder Dänemark. Diesmal allerdings Indie-Pop, laut Presseinfo. Der Opener „The place you counted on“ allerdings lässt zunächst Vergleiche zu JOY DIVISION zu, und das, obwohl das Album sogar bei nächtlichem Sonnenschein aufgenommen wurde. Mit „Kathy“ dann aber wird deutlich, dass die Jungs sich sehr den verschrobenen Sounds der 60er verschrieben haben. Wobei die Arrangements der Songs so unterschiedlich sind, dass auch eine Kollaboration zwischen MUSE, BLOC PARTY, THE DOORS, VAMPIRE WEEKEND, PAUL SIMON und PINK FLOYD hinter MEN AMONG ANIMALS vermutet werden könnte. „Buried handsome“ ist mehr als nur interessant. Dieses Album nimmt den Hörer mit auf eine Entdeckungsreise durch die Musikgeschichte und belässt es nicht beim bloßen Ansehen der Kunst, nein, es werden sich überall Ideen geborgt, um sie auf die eigene, spezielle Art für sich selbst zu nutzen. Was daraus entsteht, ist glücklicherweise so wenig in Kategorien zu fassen, dass man die Musik ganz hervorragend einfach für sich stehen lassen kann. Besonders erwähnenswert ist aus meiner Sicht das sehr eigenwillige Schlagzeugspiel von Rune Borre-Jensen, das mal dem Britpop huldigt, sich mal folkig zurückhält und immer spannend bleibt. Wer also mitkommen mag auf eine Reise von den Sechziger Jahren bis heute (und in die Zukunft?), den laden MEN AMONG ANIMALS ganz herzlich ein. Ich jedenfalls würde dieser Einladung jederzeit entsprechen und würde gerne wissen, was für Songs bei all dem sommerlichen Gejamme in Dänemarks Westen noch so entstanden sind, die es dann nicht auf das Album geschafft haben. Es bleibt also spannend. Spannend wie MEN AMONG ANIMALS.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.