Ich sitze hier am Schreibtisch….Kopfhörer auf….und die neue MACHINE HEAD läuft… in voller Lautstärke….zum 8 oder 9 mal…was für ein Brett….das hätte ich nie und nimmer erwartet, zwar haben Rob Flynn und seine Mannen noch nie ein schwaches Album abgeliefert, aber der Verlust des US Plattenvertrags und die schlechten Verkaufszahlen des letzten Langgrille „supercharger“ verhießen nichts gutes.
Für frisches Blut sorgt Rob’s alter VIO-LENCE Kumpel Phil Demmel, der nach dem Abgang von Ahrue Luster, jetzt ILL NINO, zu den Maschinen Köpfen gestoßen ist. Für eine erstklassig fette und sehr druckvolle Produktion hat zum ersten Mal Rob Flynn selbst, mit Unterstützung von Andy Sneap (der sich langsam zu einem der gefragtesten Metal Produzenten überhaupt gesteigert hat) und Mark Keaton gesorgt. Gemixt wurde die Platte von keinem geringeren als Colin Richardson.
Die überwiegend überlangen Songs, selten befindet sich ein Song unter 5-6 Min, krachen gewaltig und man fühlt sich an die unverbrauchte und kompromisslose Härte ihres Debuts erinnert. Neuerdings scheint man verstärkt Wert auf kleine aber nicht unwesentliche Details bei den Songs zu legen, z.B. endet das knüppelharte „left unfinished“ in einer schönen getragenen Melodie, die man so nicht erwartet hätte. Ebenso das brutale „in the presence of my enemies“ was sich wie eine Abrechnung mit der Vergangenheit anhört.
Überhaupt klingt hier fast alles (einzige Ausnahme: die abschließende ruhige Nummer „descend the shades of night“) sehr heftig und von breaks durchsetzt.
Rob’s scheint schwer an seinem Gesang gearbeitet zu haben, von hass erfüllten Schreien zu leisem drohenden Flüstern bis hin zu melodischem Gesang ist fast alles vorhanden.
Im November gehen MACHINE HEAD auf zwei monatige Headliner Tour durch Europa… man darf mehr als gespannt sein!