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BLUTCYPHER – Lucha libre

Diese Platte schwitzt mit jeder Rille den Berliner Streetpunk-Geist der 1990er Jahre aus. Was natürlich kein Zufall ist, denn hinter den auf dem Bandfoto zur Schau getragenen Wrestling-Masken verbergen sich Musiker, die früher bereits in Bands wie SHOCK TROOPS, KIEZGESÖX oder O.B. gewirkt haben – allesamt Namen, die jeder Person, die zu jener Zeit mit Doc Martens und Klorix-Jeans in der Mauerstadt unterwegs war, ein Begriff sein sollten. Entsprechend bodenständig fällt der Sound auf „Lucha libre“ aus: Wuchtige Midtempo-Stücke, rauer Gesang, passgenaue Singalongs, und die obligatorischen „Oi, Oi, Oi!“-Schlachtrufe dürfen selbstredend auch nicht fehlen. Die Textzeile „Our type of therapy, songs to tell our history“ im Song „Old boys“ bringt es im Grunde genommen auf den Punkt: Hier geht es nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern den Spirit alter Tage schillernd am Leben zu erhalten. Und das gelingt BLUTCYPHER mit dieser Veröffentlichung vortrefflich.

Meine Bewertung

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.