Dieser Siebenzoller gibt einen kleinen Einblick in Hannovers aktuelle Post-Punk-Szene: Sowohl LUNCH, als auch PACMAN (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen, um die Jahrtausendwende herum existierenden Hamburger Pop-Punk-Band, aus deren Überresten später HERRENMAGAZIN hervorgegangen sind) stammen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt und liefern in Form von jeweils zwei Songs eine Kostprobe ihrer Musik ab. Vor allem der von LUNCH fabrizierte Sound ist dabei recht speziell und schwer zu umschreiben: Teils im 90er Jahre Indie- und DC-Sound verwurzelt, zugleich aber auch etwas noisy und vertrackt. Vor allem das erste, instrumentale Stück „Matterhorn“ verlangt dem Hörer mit seinen zahlreichen unterschiedlichen Parts eine gewisse Aufmerksamkeit ab, deutet zugleich aber auch an, wie fit die Bandmitglieder an ihren Instrumenten sind. Im darauffolgenden „Der saure Regen“ treffen einlullende Gitarrenparts auf brachiale Screamo-Ausbrüche und hinterlassen bei mir irgendwie ein Gefühl der Verstörung. Hier haben wir es zweifelsfrei mit einer Band zu tun, die gleichermaßen eigenständig wie –willig zu Werke geht.
PACMAN hingegen sind zwar etwas zugänglicher, aber keineswegs poppig. „Dremel“ erinnert mich ein wenig an die von mir durchaus geschätzten AUSSER ICH, während der zweite Track mit dem etwas sperrigen Titel „Paranoiaüberhangmandat“ eher zäh aus dem Boxen fließt. Auch wenn mich beide Bands nicht so wirklich überzeugen können, finde ich es positiv zu sehen, dass es hierzulande auch Post-Punk-Bands gibt, die sich nicht an den üblichen Vorbildern wie TURBOSTAAT und Co. orientieren, sondern unbeirrt ihre eigenen Vorstellungen von Musik umsetzen. Daher an dieser Stelle ein herzliches „weiter so“!