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LUBOMYR MELNYK – Evertina

LUBOMYR MELNYK ist nicht nur ein begnadeter Pianist, sondern auch ein schräger Vogel. Wer den Ukrainer bereits live gesehen hat, wird dies sicherlich bestätigen können. Nicht nur, dass er jedes einzelne Stück ausführlich erklärt und im Golem händeringend nach jemandem suchte, der das Fenster öffnen konnte, weil es ihm zu warm war – nach dem Konzert fragte ich ihn nach einer physischen Version seines Songs „Butterfly“, weil dieses Stück so federleicht und fröhlich klang, einem Sommerregen nachempfunden wirkte und sich stark von seiner „Continuos music“ abhob. Leider hatte Lubomyr nur noch ein einziges Exemplar in Form von einer selbstgebrannten CD-R mit einem schwarz-weiß-fotokopierten Artwork dabei. Nicht so schlimm, nehme ich trotzdem. Dachte ich mir!
Nun ja, eigentlich sei sie für finanzschwache Personen zum ermäßigten Preis vorgesehen. Ach so… Aber ich könne die CD zum vollen Preis erwerben, damit er wieder eine ermäßigte CD anfertigen könne. Wir einigten uns dann auf einen Preis in der Mitte.
Besagtes Stück ist nun auch auf dem Mini-Album (oder der EP?) „Evertina“ neben zwei anderen Stücken enthalten, die eine ähnliche Richtung einschlagen. Soll heißen: leichter zugänglich als Melnyks sonstigen Werke und somit sicherlich auch massenkompatibler. Wer LUBOMYR MELNYN nur aufgrund seiner Virtuosität liebt, wird selbige auf „Evertina“ sicherlich vermissen. Mir persönlich gefällt es aber gut, dass der Ukrainer sich nicht auf eine einzige Sache festnageln lässt. Und hat sich am Ende nicht auch Marc-André Hamelin bewusst von seiner Virtuosität losgesagt?