Ein Sprung hinein in „Deep blue“ und schon findet man sich im zart blauen Becken des Dreampops wieder, taucht ein, lässt den ganzen Körper und den Geist von den Klängen umfangen und wird immer tiefer hineingezogen in die Musik, die LOUISE PATRICIA CRANE macht. Die sich mal aufmacht, den COCTEAU TWINS zu huldigen, um dann wieder KATE BUSH oder auch PETER GABRIEL in seiner Worldmusic-Phase eine Würdigung zukommen zu lassen. Und dann taucht da immer wieder eine Querflöte auf, die natürlich an den einzigartigen IAN ANDERSON denken lässt und – der ist es auch tatsächlich, der einigen Stücken auf „Deep blue“ seine Töne abtritt. „Deep blue“ changiert zwischen 70er-Jahre Psychedelic, zartem Folk, eben Dreampop und Rockhymnus. Mir ist das Ganze etwas zu sehr mit Zuckerguss übergossen und in Zuckerwatte gepackt. Auch die Gitarren enervieren mich eher, würden sie doch teilweise am liebsten in Richtung GUNS’N’ROSES abdriften, was beim zugehörigen Musiker nicht allzu sehr verwundert, bedient doch Jakko Jakszyk von KING CRIMSON die Saiten und singt sogar manches Mal im Hintergrund mit. Dafür fordert er aber auch einigen Platz in den Songs ein.
Ein Album, das ganz viele Stärken hat, professionell eingespielt ist und mit einigen Gästen glänzt – und mich dennoch nicht packt, weil es einfach zu glatt ist. Ich glaube, diese Stimme kann noch mehr.