Sex sells! Und wenn man schon nicht weiblich ist, dann singt man zumindest drüber und schreibt die Songtitel auf den Rücken einer nackten Frau und packt sie aufs Cover. Das Leben von den vier gut gekleideten Herren aus San Diego scheint äußerst exzessiv zu sein, jedenfalls klingen die Lyrics von Glamrock-Bands der Siebziger/Achtziger im Vergleich zu LOUIS XIV wie die naiven Träume eines Pennälers. Die wirklichen Partys gehen eh erst ab 18, Verzeihung, 21. Und den Soundtrack liefern die Herren mit dem aufgesetzten britischen Akzent gleich dazu. Nichts Vertracktes, nichts allzu Kompliziertes – im Grunde reicht ein einziges Riff bereits für einen kompletten Song aus. This is just rock, mit ein wenig WHITE STRIPES-Feeling, aber noch viel mehr Easy Rider-Attitüde. Und das macht, zumindest an einem feucht-fröhlichen Abend, eine Menge Spaß. Zu „God killed the queen“ sorgen ein paar Handclaps für die nötige Stimmung, und bei „Hey teacher“ ist es der eunuchenhaft intonierte Gesang, der das entscheidende Amüsement bewirkt. Dazu noch ein pompöses Piano und ein prolliges Gitarren-Solo, und perfekter hätte man den Song nicht gestalten können. Überhaupt scheint der Humor hier nicht zu kurz zu kommen, wenn man das pathetische „All the little pieces“ betrachtet, das gleich im Anschluss daran folgt. Meinen die das etwa ernst? Wohl kaum, aber wozu auch? „The best little secrets are kept“ soll unterhalten, und das tut es perfekt. Scheiß auf Langzeitwirkung – daran denkt man beim Saufen ja auch nicht!