Über die Umtriebigkeit von LOUIS JUCKER habe ich hier bereits mehrfach berichtet – mal ging es um seine laute Band COILGUNS, mal um seine ruhigeren Solosachen. Oder aber er kombinierte beides miteinander, wie zuletzt unter dem Namen LOUIS JUCKER & COILGUNS, deren Zusammenarbeit erst vor drei Monaten veröffentlicht wurde. Doch Herr Jucker wäre eben nicht Herr Jucker, wenn er nicht schon wieder mit dem nächsten Album um die Ecke käme: „Something went wrong“ – eine Art Retrospektive auf sein bisheriges Leben und Schaffen, das er in zehn Stücken musikalisch festhält, die dabei von Singer/Songwriter zu Folk, Indierock und Bluesklängen wechseln. Zog ich bei seinem letzten Album „Kråkeslottet (The crow’s castle) & Other songs from the northern shores“ bereits den Vergleich mit Josh Homme und seinen „Desert Sessions“, kommen mir diese auch hier wieder in den Sinn. Nicht bei jedem Stück, aber immer mal wieder blitzt das Projekt aus der Palm Desert-Szene auch hier durch, sei es der Abwechslungsreichtum oder der subtile Wahnsinn, der unterschwellig in vielen Songs durchklingt.
Verstehen wir uns nicht falsch: „Something went wrong“ ist insgesamt das ruhigste Album, das mir von Jucker bislang bekannt ist, und seine musikalischen Gäste (soweit Jucker die verschiedenen Instrumente nicht selbst eingespielt hat) steuern ebenfalls eher zarte Begleitung bei. Alles recht Lo-Fi, was aber keineswegs mit schlechter Qualität gleichgesetzt werden sollte. Dass LOUIS JUCKER im Rahmen dieser Veröffentlichung seinen umfangreichen Backkatalog rereleased, überrascht am Ende niemanden. Oder?