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LIPSTIX – 04.11.2006, Hamburg (Hafenbahnhof)

Anscheinend ist die Clubauswahl in Hamburg schier unbegrenzt. Irgendwie tun sich immer wieder neue Gastlichkeiten für Konzerte auf, oder vielleicht kenne ich nur noch nicht alle. Auf jeden Fall ist es heute mein erster Besuch im Hafenbahnhof. Und ich war doch ein wenig überrascht, als ich den Laden betrat – die Astra Stube ist ja schon – ich sag mal – „gemütlich“, aber der Hafenbahnhof ist…noch „gemütlicher“. Diese kleine Kneipe tat zwar meiner Katerstimmung nicht sonderlich gut, aber das freundliche Personal und das günstige Bier vertrieben mir den ersten Unmut schnell. Nach zwei schnellen Bierchen fing auch schon die Vorgruppe an zu spielen. THE DYNAMITE aus Gothenburg wurden auf ihrer Homepage als eine Mischung aus BLACK FLAG, THE ADDICTS und den DEAD KENNEDYS beschrieben, und ich muss sagen, das hörte sich für mich nicht besonders glaubwürdig an. Denn das wäre ja zu schön, um wahr zu sein. Doch sie hatten zu meinem Erstaunen nicht zu viel versprochen. Was für eine prägnante Stimme! Und auch der Rest der Show war wirklich sehenswert. Der Sänger strotzte nur so vor Energie und tobte wie wild durch den Laden – bei einem Song kletterte er sogar auf einen Barhocker, um dort weiter zu singen – und das bei der doch ziemlich niedrigen Decke in diesem kleinen Laden.
Nach kurzen Umbauarbeiten waren dann die Mädels von LIPSTIX an der Reihe. Und eigentlich hatte ich mich auch nur wegen ihnen aufgerafft, vor allem, um mich davon zu überzeugen, ob sie genauso rocken wie auf ihrer Scheibe. Denn ihr müsst wissen, die Bandmitglieder sind alle so um die 18 Jahre alt, und es ist schon erstaunlich, dass Mädels in dem Alter es schaffen, mich – als überzeugtes Kind der 80er – musikalisch derart zu begeistern. Sonst gehe ich eher zu Konzerten von Bands, die zum Teil ihr 25. Bühnenjubiläum bereits hinter sich haben. Aber dieser Abend war mal eine schöne Abwechslung. Und ich muss sagen, die haben es echt drauf, Bass, Gitarre und Schlagzeug – alles perfekt gespielt. Beim Gesang gab es auch nicht viel zu meckern, außer, dass sie sich ein oder zweimal ein bisschen hätte zügeln sollen. Da wäre mir fast das Trommelfell explodiert. Okay, ich stand auch direkt vor der Box. Aber im Großen und Ganzen war das Konzert echt klasse – eingängiger Pop-Punk mit Ohrwurmcharakter. Ich hatte einen wirklich schönen Abend.