LINEA 77 sind aus Italien und dort wohl recht bekannt, der Rest der Welt scheint sich bisher nicht viel darum geschert zu haben. Hört man das vierte Album der fünf aus Torino, wird einem auch klar, warum. Auf der anderen Seite fragt man sich dann doch, warum sie in Italien bekannt sind? Spielerisch sind sie vielleicht gar nicht mal so schlecht, allerdings ist das Songwriting echt übel. Man höre nur die ersten beiden Songs „fist“ und „but i thought everything was ok“ (leider nicht!). Schon die Texte lassen übel aufstoßen. Musikalisch spielt man Crossover / New Metal der belanglosen Art. Gröl-Vocals variieren mit gesungen Parts, leider kann man keinem der Sänger eine gute Stimme bescheinigen. Die Songs klingen so, als würde eine Dorfband zum Tanz aufspielen (anders kann ich das wirklich nicht beschreiben). Keine Spannung, einfach wild durcheinander gespielt, geschrieen, gesungen, keine wirklich ergreifenden Songstrukturen, vom Songwriting wollen wir erst gar nicht sprechen.
Produziert wurde das Ganze in Amerika in den bekannten Paramount und Ameraycan Studios (L. A.), in denen schon LED ZEPPELIN und TOOL aufgenommen haben. Sogar ein namhafter Produzent wurde engagiert – Dave Dominguez, bekannt für seine Aufnahmen mit Chartstürmern wie PAPA ROACH, STAIND, ADEMA. Leider hat er es nicht geschafft, eine klare Linie in die Musik von LINEA 77 zu bringen. Von solch einem Oberliga-Produzenten hätte ich doch eine knalligere und differenziertere Aufnahme erwartet.
Anspieltipps? Eine andere Band vielleicht … Kein Song ragt heraus, insofern keiner!
Der Name des Labels ist Programm: „Earache“.