Tja, nun. Der Albumtitel ist einfach großartig. Punkt. Und dann ist das, was Jocke Ahlund und Frans Johansson hier zaubern, auch noch vom ersten Song an fesselnd, schön und bewegend. Hm. Fesselnd UND bewegend? Geht das? Hört’s euch an und ihr werdet sagen: Ja. Die beiden musikalischen Tausendsassa, bei denen man sich fragt, woher sie überhaupt die Zeit für die gemeinsame Band nehmen, reißen mit „Iran Iraq IKEA“ mal eben alles ein. Genregrenzen, kompositorische Geschirre, die Wohnung der Hörer. Teils ausladend wie die DOORS, dann wieder prägnant und auf den Punkt. Immer aber mit dem leicht Sphärischen, Träumerischen, Hoffnungsvollen, das uns den nächsten Tag, die nächste schlechte Nachricht ein Stückchen besser ertragen lässt. Hier klingt zwar so manches spielerisch leicht, ist aber immer durchdacht und bis ins letzte Fitzelchen einfach nur schön. Ob es der Achtziger Sound von „I fucked up I was a child“, der zwischenzeitlich deutlich an ALPHAVILLE erinnert ist, oder das Hymnenhaft-Melancholische von „I X-ed myself from your world“ – auf „Iran Iraq IKEA“ stimmt nahezu alles, ergänzt sich zu einem wunderbaren, stimmigen Ganzen und zeigt dabei die ganze Klaviatur der Popmusik. Ziemlich weit vorn.
LES BIG BYRD – Iran Iraq IKEA
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:28. November 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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