„Wir brauchen Bass, Bass“ hat HipHop-Kasper DAS BO einst getextet. Hätte er ein Konzert der LEISTUNGSGRUPPE MAULICH besucht, hätte er bekommen, was er braucht. Die Besetzung der Hamburger besteht nämlich neben Schlagzeug und Gitarre aus gleich zwei Bässen, wodurch Freunde der gepflegten Magengrubenvibration voll auf ihre Kosten kommen. Wenn die Herrschaften dann noch zu einer Album-Releaseparty bitten, sollte man seine morschen Knochen auch an einem ungemütlichen Freitagabend gut gelaunt aus dem Haus bewegen. Am Planet Subotnik anbekommen, bekam jeder Gast zur Begrüßung erstmal eine selbstgebrannte „Best of“-CD der LEISTUNGSGRUPPE MAULICH in die Tatze gedrückt. Eine feine Sache! Allerdings gab es auch eine Hiobsbotschaft zu vermelden: SNOERD aus Hannover, die eigentlich den Abend eröffnen sollten, mussten krankheitsbedingt absagen. Sehr schade, denn nach ihrem großartigen Album „Zähltage“ hatte ich mich sehr auf die Band gefreut. Die Maulichs konnte der kurzfristige Ausfall ihrer Vorband jedoch nicht in Verlegenheit bringen, stattdessen beschlossen sie einfach, den Abend mit zwei (!) Sets zu füllen. Und so kam es auch: Im ersten Block spielten sie zahlreiche ältere Stücke von ihren ersten beiden Alben sowie ihren beiden EPs, anschließend gab es nach einer halbstündigen Pause neues Material zu hören. Wer die Platten der Hamburger kennt, der kann sich sehr gut ausmalen, was einen auf ihren Konzerten erwartet: Düster angehauchter Deutschpunk, teils in atemberaubendem Tempo, teils ruhig und melancholisch. Live kommt das Ganze ernorm druckvoll rüber, die beiden Bässe leisteten ganze Arbeit, und die raue Stimme vom Sänger gibt den ohnehin schon sehr gelungenen Texten den letzten Kick. So waren am Ende alle Anwesenden nach gut zwei Stunden LEISTUNGSGRUPPE MAULICH bestens versorgt. Und wer immer noch nicht genug hatte, der konnte sich zu Hause noch mal die oben erwähnte „Best of“-CD zu Gemüte führen.
LEISTUNGSGRUPPE MAULICH – Die volle Dröhnung
