LAVATCH? Klingt irgendwie nach einem osteuropäischen Fleischgericht. Auf jeden Fall ziemlich deftig und schwer verdaulich. Das lässt sich problemlos auch von der Musik der Kölner behaupten, die ihren zweiten Longplayer standesgemäß auf dem Lärmliebhaber-Label Ampire Records veröffentlichen. „Mommoths of cold souls“ bietet chaotischen Knüppel-aus-dem-Sack-Hardcore mit zahllosen Breaks, erbarmungslosen Gitarrenattacken und ziemlich brachialem Gesang. Zeit zum Durchatmen hat der Hörer erst in dem instrumentalen Interlude „Cold souls“, bevor im Anschluss wieder die Abrissbirne kreist. In Stücken wie dem fulminaten Opener „The modern dino“, dem vergleichsweise melodischen „Houston, we have a problem“ oder dem exzessiven, neuneinhalbminütigen Rausschmeißer „Fatal error“ wird neben der enormen Power vor allem der unerschöpfliche Ideenreichtum deutlich, den die Band beim Arrangieren ihrer Lieder an den Tag legt. Nicht zuletzt deshalb stellen LAVATCH eine ziemlich beeindruckende Ausnahmeerscheinung auf dem deutschen Hardcore-Sektor dar, die man sich als Freund von Musikstilen der härteren Gangart unbedingt mal zu Gemüte führen sollte.
LAVATCH – Mammoths of cold souls
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. November 2011
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.