KRILL – A distant fist unclenching

Hier wird mit Dissonanzen und schrägen Tönen nur so um sich geworfen. Da verwundert es wenig, dass Justin Pizzoferrato als Produzent zur Seite stand, denn SONIC YOUTH hängen bei KRILL zu Hause sicherlich als Poster an der Wand. Großartig obskure Gitarrenmusik wird uns hier auf der zweiten Scheibe der Bostoner präsentiert, die die Fähigkeit besitzt, sofort in den Bann zu ziehen und durch die seltsame Intonation so manch aufwühlenden Gedanken zu wecken. Songs wie „Fly“ greifen sich das Herz eines jeden Hörers, wie es zuvor Songs wie „Gigantic“ der PIXIES taten. Der Band gelingt es, eine Atmosphäre zu schaffen, die so stimmig und einnehmend ist, dass man hofft, das Album hätte mehr als die vorhandenen neun Tracks. Man wünscht sich den ersten Track zurück wie das Gefühl des ersten Rausches, ohne die üblen Spätfolgen. Von diesen bleibt man beim Genuss von „A distant fist unclenching“ ja ohnehin verschont. So darf Gitarrenmusik gerne wieder öfter klingen, (herz)zerreißend, prickelnd, verrückt. Und das, ohne die ganz großen Effekte auspacken zu müssen. Back to the basics. Back to KRILL.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.