Diese CD verstört zunächst etwas: Kaum hat man die Band aufgrund des ersten Stückes mental in die seichte Pop-Rock-Schublade der Kategorie SILBERMOND eingeordnet, da schmeißt sie dir im nächsten Song bereits Doublebass-Salven und Hardrock-Riffs an den Kopf. Dazu haben die Düsseldorfer eine Sängerin, die auf dem schmalen Grat zwischen ungekünstelter Leidenschaft und Rockröhre wandelt. Keine Frage – KOPFECHO sind eine sehr spezielle Band, die das Genre Alternative Rock in seiner ganzen Bandbreite auslotet, um im Endeffekt ihre eigene Interpretation von diesem abzuliefern. Doch leider sind es genau diese musikalischen Gegensätze, die mich auf „Fernweh“ stören. Es wirkt ein bisschen so, als wenn eine frisch gegründete Band auf der Suche nach ihrem persönlichen Stil Dinge zu vermischen versucht, die einfach nicht zusammenpassen wollen. Dass es auch anders geht, zeigt beispielsweise das Stück „Ihr“, bei dem KOPFECHO einfach mal geradeaus durchpreschen und einen astreinen Deutschpunk-Song abliefern. So bleibt am Ende der Eindruck hängen, dass sie sich zunächst einmal selber finden müssen, um letztendlich auch andere von sich überzeugen zu können.
KOPFECHO – Fernweh
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. August 2014
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.