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EXITS TO FREEWAYS – Spilling drinks, spelling names

Ich erinnere mich ganz genau: es war vor gut einem Jahr auf dem Wutzrock-Festival, als ich die Band mit dem meilenlangen Namen EXITS TO FREEWAYS SPREAD LIKE THE VEINS IN THE BACK OF MY HAND zum ersten Mal sah. Und wir waren schlicht und einfach ergriffen von dem musikalischen Inferno, das die drei Hamburger auf der kleinen Bühne vor uns entzündeten. Für Math Rock zu metallastig, für Metal zu vertrackt und zu schnell – ach, was rede ich? Es war einfach unglaublich. Wenn andere Schlagzeuger nur halb so flott spielen wie Dr. Oktimus Pryme, spricht man schon von schnell, während Bassist Senior Operator Beaverchuck zwischen den Bünden und Saiten hin- und herwechselt, als handele es sich um eine Gitarre. Nicht zu vergessen Sänger und Gitarrist General Woundsworth, der mal einfühlsam und melodisch, ja, man darf auch sagen „wunderschön“ singt, um kurz danach parolenhafte Botschaften im Stile eines HENRY ROLLINS unters Volk zu schicken und am Ende einfach nur schreit. Ebenso wechselt das Gitarrenspiel zwischen poppigen Emo-Passagen, massiven Metal-Parts und flinkem New School Hardcore hin und her. Mensch, die Jungs beherrschen ihren Job. Und nun erscheint endlich ihr Debüt-Album. Und zwar nicht bei dem nächsten kleinen Winzlabel um die Ecke, sondern direkt bei nois-o-lution (MOTHER TONGUE, JUD, KATE MOSH, SCUMBUCKET, …). Weil Arne erkannt hat, wie viel Potenzial in den Jungs steckt. Fans von REFUSED, CAVE-IN und LACK kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Freunde des Noise-Rock und Punk. Und wo andere Bands denken, dass drei bis vier Parts dicke für einen Song ausreichen, packen EXITS TO FREEWAYS gleich noch zehn hinterher. Ein wahnsinniges Album, nicht ganz einfach, aber dafür umso länger nachwirkend.