Es ist die Zeit der kleinen, hektischen Bands aus Schweden. Gegen Ende August wird via Sinnbus ein hervorragendes Debüt-Album von ALARMA MAN erscheinen, über das ich mehr erzählen werde, wenn es soweit ist. Schon jetzt gibt es via Deleted Art das Debüt-Album von KNIFE AND APE. Neben der erwähnten Hektik oder ihrer Herkunft, haben beide Bands auch eine Split 12´´ gemeinsam bespielt, die in Schweden auf dem kleinen Label Cut n‘ Paste veröffentlicht wurde. Und die stelle ich mir sehr spannend vor.
Denn beide Bands agieren im Grunde sehr ähnlich, wobei ALARMA MAN zu 90% auf handgemachte Musik setzen, während bei KNIFE AND APE der Schwerpunkt eindeutig auf der Elektronik liegt. Ja und da kann auch schon mal wehtun, was die fünf da zuweilen aus ihren Instrumenten holen, manchmal spannen sie den Bogen auch etwas über. „Herzfehler“ heißt folgerichtig der Opener des Albums und wenn man noch keinen hat, so ist man über die gute Dreiviertel-Stunde des Albums zumindest in akuter Gefahr.
Da wird alles durcheinander geworfen, was die elektronische Musik hergibt, selten aber wird ein Part länger als eine Minute gehalten, bis er sich in etwas völlig anderes verwandelt. Hier und da singt jemand, und klingt dabei, als hätte ihm jemand Ameisen in die Hose gestopft („No arms no legs“) oder wahlweise Valium ins Bier gekippt („Accidental Skeleton“, „Growing nails“).
Dennoch haben sie, wie ihre Kollegen von ALARMA MAN, ein sehr gutes Album gemacht, an dem insbesondere Freunde von ADD N TO X oder QUINTRON ihre Freude haben werden, wenngleich dies noch eine Spur anstrengender und bis auf die beiden Schlusstracks weitaus weniger poppig ist. Doch es lohnt sich. Anhören und im Auge behalten!