Bereits mit ihrer EP „Das ist doch kein Name für eine Band“ konnten KMPFSPRT zahlreiche gute Kritiken einheimsen und rissen in der Folgezeit dank eines gut gefüllten Tourkalenders so manchen Kilometer auf Deutschlands Autobahnen ab. Gute Voraussetzungen also, um mit ihrer ersten Langrille den bereits eingeschlagenen Erfolgsweg fortzusetzen. Und was soll ich sagen – „Jugend mutiert“ ist in der Tat verdammt gut geworden! Klar ist die Zeit gerade günstig für Bands, die deutschsprachigen Post-Punk mit Kratzgesang zum Besten geben, aber auch ohne Genre-Bonus zünden die Rheinländer hier ein Hit-Feuerwerk, wie es nur wenige vergleichbare Bands zustande bekommen. Was dabei besonders ins Auge sticht, ist die Mischung aus emotionalen, Indie-orientierten Stücken wie „Halt. Nein. Anders.“ oder „Atheist“ auf der einen sowie kraftvolle Hardcore- und Screamo-Attacken wie „Keiner von Millionen“ oder dem von FRAU POTZ-Rostkehlchen Felix Schönfuss unterstützen „Musikdienstverweigerer“ auf der anderen Seite. Erinnern erstgenannte Songs an die altbewährte MUFF POTTER- oder (frühe) JUPITER JONES-Schule, so können die Bandmitglieder in letzteren ihre u.a. in Bands wie DAYS IN GRIEF und FIRE IN THE ATTIC liegende Herkunft nur schwerlich verbergen. Vor allem wenn KMPFSPRT zu vielstimmigen Gangshouts ansetzen, klingt dies im ersten Moment zwar etwas gewöhnungsbedürftig, entfacht letztendlich aber eine Euphorie, die sich im positiven Sinne auf den Hörer überträgt. Nicht zuletzt dadurch setzten sie sich von vielen ähnlich klingenden Kapellen ab und haben mit „Jugend mutiert“ eine Platte aufgenommen, die definitiv das Zeug zum Dauerbrenner hat.
KMPFSPRT – Jugend mutiert
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Februar 2014
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.