Der doch kurze und einprägsame Name KJU: ist mir schon öfter aufgefallen, und ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich mir schon vorher was von der Band aus Hannover angehört hatte. Hätte ich aber tun sollen.
„Setting sun“, der dritte Longplayer der vier Niedersachsen, steht nun zum Kaufen bereit und überzeugt von vorne bis hinten mit der Musik. Kein Emo, kein Klischee, nur straight nach vorne gerockt. Die Gitarren schrammeln am laufenden Band vor sich hin, und der Takt lässt keine Zeit zum verschnaufen. Sporadisch gediegene Passagen reihen sich hervorragend ein. Zeitgemäße Gitarren-Rock-Musik halt! Die Songs überzeugen durch Spielfreude, coole Arrangements und eingängige Refrains, die zum Mitsingen einladen. Des Öfteren werden ich an HUNDRED REASONS erinnert, die mit dem letzten Album auch ähnlich überzeugen konnten. Manko: man kann nicht zwölf Songs durch die Bank wegrocken und gleichzeitig für entsprechende Abwechslung sorgen. KJU: machen das schon sehr gut, wenn man zwischendurch, zum Luft holen, mit dem melancholisch angehauchten „Hello“ belohnt wird. Klasse Song mit einem zucker Refrain! Aber danach braucht man wieder ein bisschen, um den Schwung zu holen. „Happy endings“ ist dafür nicht der geeignetste Song. Vielleicht hätte eine cleverer Trackliste für Abhilfe sorgen können. Kurz gesagt: Die Luft geht etwas raus. Aber das sind Kleinigkeiten, an denen wir uns nicht hochziehen und aufhalten wollen. Denn „Setting sun“ zeigt mal wieder mehr und mehr, dass deutsche Bands mehr als locker im internationalen Rockzirkus mitzocken können. Macht einfach Spass!