Wunderschöne Klangwelten, unter-, um- und bemalt von BLIXA BARGELD und BLACK CRACKER. So einfach könnte es sein, minimalistisch genau dieses Album von KIKU, das den schwermütigen Titel „Eng, düster und bang“ trägt, zu beschreiben. Und schwermütig bleibt es auch insgesamt auf diesem Album, dessen Songs sich jede Menge Zeit zum wachsen und erblühen lassen, während insbesondere BLIXA BARGELD mit seiner unnachahmlich-expressiven Art, Texte zu interpretieren, dem Jazz-Triphop-Elektro-Dancefloor-Wave-Wasauchimmer KIKUs einen großartigen Unterbau zimmert, auf dem es sich nach Lust und Laune experimentieren lässt. Und diese Experimentierfreude beschränkt sich nicht nur auf die Musik, sondern weitet sich fast selbstverständlich auf die Texte aus, denn hier wird mit einem Text Jean Pauls, einem Schriftsteller des 18. Jahrhunderts, gearbeitet, nur teilweise sind auch BARGELD und CRACKER (der ebenso zu überzeugen weiß) für die Texte verantwortlich. Diese Umsetzung eines Textes von vor gut 200 Jahren in die Musik von heute, in all ihre instrumentalen und rhythmischen Gegebenheiten – eben das macht unglaublich viel Spaß, lässt eintauchen in eine andere Welt und nur noch schwer wieder aus ihr auftauchen. KIKU ist ein monumentales Werk gelungen, ein Gesamtkunstwerk aus verschiedensten Ebenen und Zeiten. Groß.