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KEEGAN – Daylight Robbery

 

Corona hat viele Nebenwirkungen. Unter anderem auch die, dass KEEGAN über Monate hinweg nicht gemeinsam musizieren konnten, da Songwriter Ian Maxwell in Nordirland und der Rest der Band in Köln saß. So entstanden aber immerhin 50 Grundgerüste für Songs, aus denen die Band dann, als sie endlich wieder zusammenfand, 11 herauspickte und für „Daylight Robbery“ inszeniert.
Der Opener hat viel Kraft und erinnert in Teilen an BLINK 182, während der Folgetrack schon wieder etwas zurückhaltender und poppiger daherkommt. Abwechslungsreich ist es in jedem Fall, was uns hier auf KEEGANs sechstem Album angeboten wird. Merklich wird aber auch, dass die Band sich doch mehr dem Powerpop und Collegerock zuwendet, denn dass sie die Alternative-Fahne weiterhin mit Schwung schwenkt. Das bis in die kleinste Ecke selbstproduzierte Werk weiß dennoch absolut zu überzeugen, da die Songs farbenfroh und inhaltlich sehr umfassend aufgestellt sind – und sich mit wesentlich düsteren Themen befassen, als die teils hymnische Musik vermuten ließe. Tod und Verlust spielen hier eine Rolle, dennoch ein Hoch auf das Leben! Eben das, was diese letzten zwei Jahre und insbesondere die letzten Monate mit uns allen gemacht haben. Was KEEGAN immer wieder gelingt, ist, Songs zu schreiben, zu denen man sofort das Glas oder die Stimme heben möchte. Ist ihnen mit „Daylight Robbery“ auch wieder gelungen.

 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.