„Entweder geht diese scheußliche Tapete – oder ich“ – das ist doch mal eine Ansage! Gegen Retro und für die Moderne? Oder was wollen uns JUPITER JONES damit sagen? Erstmal egal, denn endlich gibt es ein neues Album der Band und das ist es, was zählt.
Ihr Demo faszinierte mich damals, das Debüt-Album war erstaunlich offen und vielseitig für eine vermeintliche Punk-Platte, und dann war es erstmal ruhig. Zumindest, was VÖs angeht. Denn Shows mit SAMIAM und anderen Größen waren keine Seltenheit. Irgendwann kam dann die Meldung, dass die Band ihr Album selbst rausbringt. Nichts mehr mit Go-Kart. Alles in Eigenregie.
Aber auch das ist egal. Denn „Entweder geht diese scheußliche Tapete – oder ich“ entschädigt vom ersten Moment an für die lange Wartezeit. Mehr laute Gitarren im Vordergrund und ein eher gleichförmiges Album, was ausnahmsweise mal nicht negativ gemeint ist, sondern als Vergleich zum Debüt gedacht ist.
JUPITER JONES zeigen einmal mehr, warum sie Kritikerlieblige sind. Auch mit ihrem zweiten Album haben sie es geschafft, gutes Songwriting und rohe Energie zu kombinieren, so dass ein melodisches Etwas ensteht, dass irgendwie auch ein Popsong sein könnte. So eingängig, so schön und doch nicht zu glatt, nicht zu einfach.
Emo-Punk-Pop mit großen Momenten, falls jemand ’ne Headline braucht. Ich freue mich schon auf die nächste Tour, und das hier ist Pflicht. Achja, der Titel waren übrigens der Legende nach die letzten Worte von Oscar Wilde…. hoffen wir mal, dass die Tapete geht.