Na, das fängt ja gut an. JET FLOWER kommen mit „Something to someone“ aus den Tiefen des Gitarrenfolks und wechseln schnell in ein leicht retroartiges Poplied, an dem selbst die BEATLES ihre helle Freude gehabt hätten. Gitarren, die die Sonne aufgehen lassen, ein munter auf- und abgehendes Schlagzeug und ein wunderbar getupftes Piano, dazu ein irgendwie eindringlich spezieller Gesang, der sofort für sich einnimmt. Und das alles nur im ersten Track eines Debütalbums. Auf den folgenden neun Songs geht es immer so weiter, eine Besonderheit jagt die nächste, der chorische Gesang der vier Herren aus Kopenhagen tut sein Übriges. Mal mit der Verletzbarkeit einer MUMFORD & SONS-Ballade, mal mit der ausschweifenden Spielfreude von ARCADE FIRE, JET FLOWER lullen ein, um im nächsten Moment mit einem strahlenden Lachen dem Hörer ins Gesicht zu singen. Mit dem titelgebenden „We walk alike“ erreichen sie dann einen ersten Höhepunkt, ein Song, der durch seine hintergründige, stets auf dem Sprung befindliche Instrumentalisierung zu überzeugen weiß und die Spannung über die gesamte Songlänge hält. Wenn man es dann noch schafft, die großartige TINA DICO (die hier unter ihrem Geburtsnamen Tina Dickow auftritt) als Backgroundsängerin ans Mikrofon zu bringen, dann kann man abschließend sagen: alles richtig gemacht. Es ist dabei fast schon natürlich, dass diese Band aus Skandinavien kommt, wo jeder zweite Einwohner seine eigene Band zu haben scheint. JET FLOWER sind im Folk verwurzelt, können aber auch die ganz große Geste, beherrschen die Indiefibel und haben auch das ein oder andere Kapitel aus der Popbibel gelesen. Ein Album mit dem Gespür für den Moment, ein Album für viele Momente im Leben. Ob es nun regnet oder die Sonne scheint. Ob im Herzen oder dort draußen vor dem Fenster. JET FLOWER wissen, aus jeder Situation einen überzeugenden Song zu schreiben.
JET FLOWER – We walk alike
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:20. Juni 2013
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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