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PASCOW – Alles muss kaputt sein

Die meisten von euch kennen sicherlich den Zwiespalt: Einerseits fiebert man der neuen Platte einer seiner Lieblingsbands entgegen, doch andererseits hat man auch Angst davor, von dem neuen Output enttäuscht zu werden – sei es durch eine stilistische Weiterentwicklung in eine Richtung, die einem selber nicht so sehr zusagt, oder eben dadurch, dass das neue Material mit seinen übermächtigen Vorgängern qualitativ einfach nicht mithalten kann. Eine der ganz wenigen Bands dagegen, bei denen ich mir im Vorfeld sicher bin, nicht von einem neuen Tonträger enttäuscht zu werden, ist PASCOW. Die Saarländer haben sich bislang mit jedem ihrer bisherigen Alben qualitativ gesteigert, und wo andere Bands noch auf der Suche nach ihrem „Idealsound“ sind und im Laufe der Jahre verschiedene Richtungen einschlagen, wissen PASCOW anscheinend genau, wohin die Reise gehen soll. Sie haben von Beginn an ihren eigenen Stil kreiert und vereinen unglaubliche Melodien und geniale Texte mit jeder Menge Punkspirit. Das Resultat sind solche großartigen Songs wie „The strongest of the strange“, „Wenn Mila schläft“, „Mond über Moskau“ oder „Too doof to fuck“. Mein persönliches Highlight auf diesem Album ist jedoch der Song „An die Maulwürfe“, der durch den tiefen Gastgesang von Ex-DUESENJAEGER Tobi Neuman für eine absolute Gänsehautatmosphäre sorgt. Was soll ich also lange um den heißen Brei reden: „Alles muss kaputt sein“ ist die beste deutsche Punkplatte des Jahres, da gibt es nix dran zu Rütteln.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.