Als ich das Presseinfo lesend am Konstrukt des Begriffes „Gothic-Folk” hängen blieb, machte ich mich schon auf einiges gefasst. Aber anstatt wie erwartet von einem waderesken Baden mit Robert Smith Frisur morbide Sataneien per Zupftechnik vorgetragen zu bekommen, wurde ich positiv überrascht! Sehr lofi gestimmte, verhaltene Songs in so reduzierter Schlichtheit gehalten, dass in diesen die teils vorkommenden „Summ“-Passagen fast als zu viel des Guten wirken. Trotz aller drückender Schwere, die auf den gesamten Aufnahmen liegt, schafft es die immer wieder ausreißende Gitarre und die Stimme Jacob Faurholts Farbe in die dänische Tristesse zu bringen. Die CD wird in Anbetracht der da kommenden Novembertage sicherlich in der Nähe des Players bleiben. Und zu guter letzt freue ich mich darüber, verstanden zu haben, was reitende Skelette auf einem Fußballplatz zu suchen haben, auf dem Kinder spielen, denen bunte Farbspektren aus den Körpern wuchern. Das ist dann wohl ein „Gothic-Folk“ Cover.
