Obwohl JACK POTT einst als GREEN DAY- und NIRVANA-Coverband begonnen haben, klingt ihr EP-Opener „Alle meine Freunde“ so, als hätten FEINE SAHNE FISCHFILET ihre Trompeten gegen einen Synthesizer eingetauscht und sich bei den BROILERS einen Refrain geborgt. Und auch sonst vermitteln die vier Songs auf „Adoleszenzgeschichten“ irgendwie den Eindruck, dass Bad Schwartaus (nach eigener Aussage) einzige Punk-Band ihren endgültigen Stil noch nicht so richtig gefunden hat. So erinnert der Track „Roberto Geiss“ sowohl textlich als auch inhaltlich an alte TERRORGRUPPE-Sachen, und in der Strophe von „Scheiße, wieder verkackt“ gehen sie gar mit Ska-Offbeats hausieren. Allerdings muss man dabei auch bedenken, dass die Bandmitglieder, den Fotos nach zu urteilen, noch relativ jung sind und sich JACK POTT somit vermutlich noch ein einer Art Findungs- und Entwicklungsphase befinden. Und dafür sind die hier vorliegenden Lieder objektiv betrachtet bereits recht gut umgesetzt. Man darf also gespannt sein, was da noch kommt.
JACK POTT – Adoleszenzgeschichten
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:4. März 2020
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.