J. TILLMANN vertont auf seinem Album „Minor works“ in neun Stücken den melancholischen Stil amerikanischen Singer-Songwritings und Laptop Folks. Die Songs sind ruhig, teilweise solo gespielt – nur der Mann mit der Gitarre und der Mundharmonika, dann wieder eine leise Slide-Gitarre im Hintergrund, ein Streicher oder ein sparsames Schlagzeug. Doch J. TILLMANN haucht mit aufgerauhter Stimme ein bisschen zu pathetisch den Wunsch nach weniger Einsamkeit über der sehr pragmatisch verwendeten, nicht gerade vielsagenden Akustik-Gitarre. Die simplen Folk-Akkorde wie NEILL YOUNG zu beherrschen und ganz kleine Sachen irgendwie „groß“ zu machen, gelingt ihm nicht, obwohl er den Mann mit dem grandiosen „Dead Man“-Soundtrack zu seinen ersten musikalischen Einflüssen zählt, ebenso THE BAND und BILL WITHERS. Alles in allem macht die Platte einen etwas zu amerikanischen Eindruck: Es wird viel gesagt und viel empfunden, nur geht es eben immer nur um einen selbst. Das kennt man leider schon, und es ist nicht besonders interessant für den Zuhörer.
J. TILLMANN – Minor works
- Beitrags-Autor:Rilana Kubassa
- Beitrag veröffentlicht:20. November 2006
- Beitrags-Kategorie:Tonträger