Manchmal gibt es CDs, da weiß man im ersten Moment nicht so recht, was man damit anfangen soll, weil sie so überhaupt nicht mit dem sonstigen Musikgeschack einhergehen oder weil man sonstige Vorurteile gegenüber einem Künstler, einer Stilrichtung, etc. hat.
So ging es mir in diesem Falle. Außer HEATHER NOVA gibt es nicht wirklich Pop-Sängerinnen, die eine Stimme haben, die mich persönlich anspricht. Dachte ich, denn IMOGEN HEAP mit ihrem zweiten Solo-Album schafft genau dies. Und das mit Mitteln, die ich so sonst noch nicht gehört habe. Hier geht es nicht um eine fette Produktion, dicke Beats oder aufgeblasene Streicher-Arrangements. Das hier ist fast ausschließlich eine Frau, eine Stimme, untermalt von dezenten Effekten, Spielereien und abwechslungsreichen Beats, wie etwa bei „Loose Ends“. Und dann folgt ein so unglaubliches Stück wie „Hide and seek“. Man muss es wohl a capella nennen, denn lediglich die verfremdete Stimme trägt diesen Song vor.
Ich bin wirklich angenehm überrascht von so viel Gefühl, Vielfalt und geschickt eingesetzem Elektrogefrickel. Und am Ende bleibt doch immer eine Melodie hängen – und nicht mal immer die gleiche. Viele kleine Hits im sonst von mir komplett verachteten Elektropop. Dazu noch ein aufwendiges Digipack. Was will man mehr?