Mal wieder Schweden. Man begreift es langsam nicht mehr, was und wieviel aus dem Knäckebrotland kommt. Waren es früher, außer ABBA , eher die wüsten Schnodderrocker, so halten die Melancholiker und Soft-Rocker mittlerweile die Waage. IKAROS bestehen im Kern aus Sänger und Gitarrist David Lehnberg sowie Drummer Gunnar Forsman (beide Ex-LEIAH). Dazu gesellen sich Dan Engkvist (Bass) und Ralf Kuja-Halkola (Keyboards).
„Speak music“ bietet atmosphärisch wabernden, aber auch vertrackten Indie-Prog-Rock.
Die Band pendelt zwischen Pop, Prog und Electronica, verbaut ungewöhnliche Melodien, die einem den Zugang zu ihrer Musik nicht gerade leicht machen. Auf Dauer ist das nicht unanstrengend, zumal die doch sehr höhenlastige Vintage-Elektronik nicht unbedingt auf Schönklang ausgelegt ist. Phasenweise erinnert das an GENESIS zu Peter Gabriel-Zeiten („Don´t bother playing dead“). Die gelegentliche Verwendung von Breakbeats, wie das an BJÖRKschen Gesang angelehnte „Teeth“, in „In the overturn“ oder im Album-Highlight „Ava“, steht diesen Songs ganz gut. Ansonsten schwallt, schwillt und schwurbelt es doch arg wild durcheinander. Mir ist das Ganze jedenfalls nicht straight genug, und der dünne Sound tut sein übriges. Etwas klangliche Opulenz hätte hier sicher einen besseren Eindruck hinterlassen. So denke ich mal, ist das nur etwas für Freunde des unkonventionellen Schmalspur-Progs.