Vielleicht kann man es schon anhand des Coverbildes vermuten, aber METANOIA, das neue und sechste Studioalbum von IAMX, ist ein harter, grauer Brocken. Frohlockt die Musik an der Oberfläche noch mit der typischen Glamrock-Melancholie Chris Corners, ist sie tief im Inneren ein Stück gebrochene Seele. Die letzten Jahre in Berlin hatte der Künstler hinter IAMX schwer mit Depressionen und Schlaflosigkeit zu kämpfen und verarbeitet diese Erfahrung nun auf seinem aktuellen Album, für das er sich nach Los Angeles gerettet hat. Die Krankheit bedeutete für Chris Corner nicht nur fast das Karriere-Aus, sondern sie stellt gleichzeitig auch seine eigene Wiederauferstehung dar. Generell bleibt Chris Corner jedoch seinem Stil treu und sorgt damit leider wenig für Überraschung. Dabei klingt der Opener „No maker made me“ wie ein ziemlich schnittiger Ohrwurm in bester Chris-Corner-Manier, deren Lyrics aber direkt ins Thema einsteigen. Ernster lässt dagegen schon „Happiness“ anmuten, Verzweiflung und Düsternis finden hier schon eher einen Zugang. Und so geht es dann weiter: eingepackt in düsterem technoiden Sound, entblößt CHRIS CORNER seinen Kampf und die ehrliche Auseinandersetzung mit einer Krankheit, die immer noch ein Tabu ist.
IAMX – Metanoia
- Beitrags-Autor:Janine Freudenberg
- Beitrag veröffentlicht:23. Mai 2016
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
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