I MIGHT BE WRONG sind wie eine flauschige Wolldecke, in die man sich im ungemütlichen Herbst einkuscheln kann. „Wrong“ ist hier im Grunde gar nichts, stattdessen ist die Musik so warm und komfortabel wie sie maximal sein kann. Dazu ein paar zarte Electronics, die sich aber nie in den Vordergrund drängen und den Popappeal der Songs auch zu keinem Zeitpunkt stören. „Circle the yes“ schließt nahtlos an den Vorgänger an, wobei die Berliner auf ihrem zweiten Album noch perfekter klingen als auf dem Debüt. Und zog ich das letzte Mal den Vergleich zu MONOCHROME heran, bei denen Sängerin Lisa von Billerbeck früher sang, drängt sich mir nun verstärkt eine andere Band als Referenz auf, die ebenfalls bei I MIGHT BE WRONG involviert ist: SIVA. Die Ähnlichkeit zu deren letztem Album „Same sight, new light“ ist frappierend – da wundert es nicht, dass der SIVA-Sänger und -Gitarrist hier zum Bass greift und sich sicherlich nicht wenig am Songwriting beteiligt. Im Prinzip ein sehr schönes, melodisches und harmonisches Album mit nahezu perfektem Pop, der auf Albumlänge jedoch dazu neigt, ein wenig in die Belanglosigkeit abzurutschen.