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MÄNNERURLAUB – Ich dich auch

„Ich dich auch!“ … tja, aber was? Der Name sagt schon viel über die Musik: MÄNNERURLAUB. Ja, das klingt nach DIE ÄRZTE und Konsorten, hat aber einfach nicht mehr den Neuigkeitsfaktor, sondern eher die Disney’s Camp Rock-Attitüde. Gleich mit „Küss mich“ zeigen die vier Kieler einen Teenietraumsong in allerbester Funpunk-Tradition. Das ist schön produziert, perfekt abgestimmt, gut gespielt und trotzdem… der Funke fehlt. „Ich dich auch!“ kann man ganz prima nebenher hören, ohne viel über die Musik oder gar die Texte nachzudenken. Ein Sommeralbum ohne Tiefgang, mit viel Schreddergitarren, mehrstimmigem Gesang und einem Prügelschlagzeug. Natürlich gibt es auch mit „Valentine“ die obligatorische Ballade. Vermissen, verlieben, Teeniethemen eben. Halt das, was Freunde von den SPORTFREUNDEN STILLER oder SIMPLE PLAN so gerne hören möchten. Insofern ist für eine gute Verkaufszahl sicherlich gesorgt.
Rein technisch betrachtet haben MÄNNERURLAUB wirklich was drauf, das kommt auf diesem Album auch durchaus raus, was aber stört, ist diese ewige Fröhlichkeit, das immer gleiche Lied des Funpunk. Es fehlt der völlig andere Track, der etwas wagt, aus der Reihe fällt, es sind 13 Songs Herzschmerzschmu. Auch, wenn man den Jungs anmerkt, dass sie an dem, was sie tun, sehr viel Freude haben. „Ich dich auch!“ wird seine Freunde finden, wenn auch ich nicht wirklich dazu gehören werde. Aber ich bin ja schließlich auch nicht mehr 16.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.