Mit Math Rock ist das so ähnlich wie mit Jazz: es gibt Frickel-Bands, die’s zwar musikalisch absolut raushaben, aber die eigentlich viel zu anstrengend zum Hören sind, da das Gespür für Songwriting und Melodie einfach auf der Strecke bleibt, bzw. die Band gar keinen Wert drauf legt. Und es gibt Bands, die sich zwar verschachtelten Strukturen widmen, aber eben auch immer den Song im Hinterkopf behalten. Letztere ziehe ich ganz klar vor, und bei den songorientierten Math Rock-Bands sollte man auf jeden Fall auch HONEY FOR PETZI nicht vergessen zu nennen. Die drei Schweizer, die schon seit einiger Zeit aktiv sind und unter anderem Chris von FAVEZ zu ihren Fans zählen, nahmen zwischenzeitlich bei niemand Geringerem als Steve Albini auf. Auch heute klingen sie noch immer so kraftvoll und verquer wie damals und dürfen auch ohne Steve Albini SHELLAC nach wie vor als wahrscheinlich größten Einfluss nennen. Hypnotisch, dynamisch, laut und leise und wie eine eiserne Dampfmaschine unermüdlich vorantreibend. Wäre, wenn’s nicht aus der Schweiz käme, sicherlich neben TORCHOUS, KATE MOSH und Co auf Sinnbus Records gelandet!