Eines verstehe ich nicht: warum verwenden die HELLSONGS aus Göteborg einen so posigen Schriftzug, Bandnamen und Albumtitel und spielen im Coverartwork so offensichtlich mit den Klischees vom Metal und Hippietum? Das suggeriert nämlich zu Unrecht, man habe es hier mit einer Spaßkombo zu tun. Allerdings braucht man sich nur flüchtig mit den Songs zu beschäftigen, um zu erkennen, dass die drei Damen und Herren es sehr wohl ernst meinen. Okay, zwar werden hier die Texte diverser Metalklassiker von IRON MAIDEN, SLAYER, METALLICA, AC/DC, MEGADETH und anderen in einem völlig neuen Kontext dargestellt, aber eigentlich ist dies auch schon die einzige Verbindung der drei Schweden zum Heavy Metal. Denn musikalisch sind die Songs allesamt so weit vom Original entfernt, dass man genaugenommen schon nicht mehr von Coversongs sprechen kann. Das Original erkennt man sogar meistens nur, wenn man einigermaßen textsicher ist.
Musikalisch benötigen die Songs oft nur eine Akustikgitarre und einen weiblichen, teils auch männlichen Gesang. Gelegentlich werden die zarten, fast zerbrechlich anmutenden Kleinode von einem Klavier, Streichern und diversen anderen Instrumenten begleitet. Das erinnert an FEIST oder AUDREY und setzt eher auf Tiefgang denn Wiedererkennungswert. Was auch ein kleines Manko an „Hymns in the key of 666“ ist: nach den ersten beiden Hördurchgängen hatte ich noch den Eindruck, dass es sich zwar um ein perfekt arrangiertes Album handelt, nichtsdestotrotz blieb anfangs das Gefühl aus, das Album noch mal hören zu wollen. Dabei halfen letzlich jedoch das erst gegen Ende platzierte „Run to the hills“ (IRON MAIDEN; bereits auf der EP „Lounge“ vertreten) und das wunderschöne abschließende „Princess of the night“ von SAXON. Denn am Ende verzaubern die HELLSONGS doch.