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HALEY JOHNSEN – London Sessions

Der abgedroschene Begriff „Powerfrau“ ist das erste, was mir bei HALEY JOHNSEN in den Sinn kommt – und diesen meine ich rein positiver Art und Weise. Denn hier kracht es gewaltig. Trotz spärlich eingesetzter Mittel (Gitarre und Gesang). Die Stimmgewalt, mit der HALEY JOHNSEN nach vorne prescht, erinnert an Größen wie TRACY CHAPMAN oder MELISSA ETHERIDGE, die hier aber nur zu einem ungefähren Vergleich herangezogen werden, nicht, um „London Sessions“ (das bei mir noch als „Live from Abbey Road“ ankam) die Eigenständigkeit abzusprechen. Dieses Album, an nur einem Tag im Studio One entstanden, birst geradezu vor großartigen Songwriter-Nummern, die – durchaus auch innerhalb eines Songs – zwischen vornehmer Zurückhaltung und hemmungsloser Emotion hin und her wechseln, ohne auch nur ein wenig ihrer Kraft zu verlieren. HALEY JOHNSENs Stimme gibt den schon guten Gitarrensongs eine solche Spannweite, wie sie selbst auch eine hat. Mal singt hier ein Engel, mal schreit dir der Derwisch direkt ins Gesicht. Tatsächlich, liebe Presseinfo, hatte ich diese Dame noch nicht auf dem Schirm, aber das wird sich jetzt definitiv ändern. Eines der besten Singer/Songwriter-Alben dieses Jahres bisher. Für alle Gefühlslagen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.