Schon das Album-Cover hat etwas verdammt Morbides an sich, da passt die Musik von GOLDUST wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge: Die Band aus Münster haut auf „Destroyer | Borderlines“ nämlich einen tiefschwarzen Bastard aus Hardcore und Sludge-Metal raus, so dass man tatsächlich denken könnte, der Leibhaftige persönlich hätte ihr den Soundtrack zum Weltuntergang auf die Notenblätter diktiert. Prinzipiell sind die Bandmitglieder durchaus bemüht, ihre Songs abwechslungsreich zu gestalten, indem sie beim Songwriting recht variabel zu Werke gehen. So befinden sich auf diesem Album beispielsweise ebenso Stücke mit einer Spieldauer von gerade mal einer Minute als auch Lieder, die sich auf eine Länge von stolzen fünf Minuten erstrecken. Dennoch fehlen die besonderen Momente, in denen GOLDUST ihre ausgetretenen Pfade verlassen und den Hörer mit richtig zündenden Ideen überraschen. Im Gegenzug punkten sie jedoch durch ihre überragenden technischen Fähigkeiten, vor allem wenn es darum geht, schnelle Parts gekonnt mit schweren, schleppenden Passagen zu kombinieren. Letztendlich ist „Destroyer | Borderlines“ aus meiner Sicht ein etwas zwiespältiges Album geworden, das zwar seine Anhänger finden wird, aber nicht über das nötige Potential verfügt, dauerhaft im Gedächtnis zu bleiben.
GOLDUST – Destroyer / Borderlines
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Juni 2010
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.