Während GOLDRUSHs Labelkollege Robin Proper-Sheppard auf SOPHIAs letztem Album schon festgestellt hat, dass uns die Technik wohl nicht retten wird, gibt sie doch bisweilen interessante Hilfestellungen. So will ich an dieser Stelle erwähnen, dass amazon anhand meiner vergangenen Käufe bereits zwei Wochen vor dem Erscheinen dieses Albums wusste, dass es mir gefallen würde und mir empfahl, es zu kaufen. Und weil es in diesem Fall sogar recht gehabt hat, gebe ich diese Empfehlung hier gern weiter.
Manchmal muss schon sehr viel passieren, bis eine Band ein Album macht wie dieses, viele Rückschläge mussten im Falle GOLDRUSHs hingenommen werden, ein Drop vom Major, wo gerade einmal eine Single das Licht dieser Welt erblickte, und das ihr fertig aufgenommenes Debüt nicht einmal mehr veröffentlichte. Ihr zweites Album schließlich, das in der Tat nur mittelmäßige „Ozona“, wurde fast allerorten übersehen.
Doch sie sind noch da und mit City Slang nun endlich bei den Guten gelandet, und von nun an kann, ja muss es aufwärts gehen. Die richtigen Songs dazu haben sie in jedem Fall geschrieben, ein Dutzend Indie-Hits, ohne die man nicht mehr sein möchte, hat man sie erst häufig genug gehört. Das fängt schon beim Intro an, das dann nahtlos in „The story of the city“ übergeht, es folgt ein weiterer Hit mit „Every one of us“. „The heart is the place“ – das Album könnte wohl keinen passenderen Titel haben, denn wo sonst sollten solche Songs entstehen, und genau dort landen sie auch wieder, und es mögen viele Herzen sein, das kann man ihnen nur wünschen. Weitere Höhepunkte sind das Titelstück oder das wunderbare „We will not be machines“.
An einigen Stellen erinnert die Stimme des Sängers Robin Bennet ein wenig an die von ELBOW-Sänger Guy Garvey, während die Instrumentierung nie zu einfach ist, stets noch eine Überraschung parat hält, seien das Bläser, Streicher, Chöre oder Elektronikelemente, oft hinter mehreren Schichten versteckt, die den Songs bei aller Eingängigkeit die nötige Tiefe geben. Daumen hoch, fein gemacht.