Die Achtziger sind zurück! Jetzt auch in Amerika. Und aus den durchschnittlichen Emo-Kapellen COUNT THE STARS und THE REUNION SHOW haben sich Anfang 2004 ACTION ACTION gebildet und veröffentlichen nun ihr bereits zweites Album bei Victory Records. Das Debüt ist mir bis heute unbekannt. Erfolgreich ist die Band damit aber allemal gewesen, denn schließlich ging der Vorgänger gut 50.000 mal über die Ladentheke. Und wenn man in Europa mit erfolgreichen Bands wie THE KILLERS oder FRANZ FERDINAND voran geht, so schlagen auch die Amis zurück.
Denn auch das Quartett aus Long Island klingt sehr britisch, aber kommt nicht wirklich an die Qualitäten oben genannter Bands ran. Okay, nach einem obligatorischen Intro erklingt der sehr frische Opener „smoke and mirrors“, der durchaus das Zeug hat, auf deutschen Tanzflächen für wackelnde Ärsche zu sorgen. Im Anschluss von „somebody told me“ von THE KILLERS wäre dieser Song in der Disko gut aufgehoben. Vom Stil her auch.
„Oh my dear it’s just chemical frustration“ klingt dann eher nach einer verkorksten Hommage an DEPECHE MODE: Aufdringliche Syntie-Einsätze vereint mit einem locker-flockigen Beat – aber ohne den Ansatz einer eingängigen Melodie und folglich auch meilenweit entfernt von der Qualität und Eingängigkeit unserer Helden der Achtziger. Zwischen den darauf folgenden elf Songs finden sich leider nur noch zwei bis drei weitere Perlen, die ansatzweise das Zeug hätten, im Gehörgang hängen zu bleiben. Besonders erwähnenswert ist „the game“. Hört euch diesen Song an und danach „don’t look back in anger“ von OASIS – dann wisst ihr, was ich meine. Und gerade dieser Song soll dann auch die erste Singleauskopplung werden…
Nun ja, leider hat sich mein Verdacht bestätigt, und aus durchschnittlichen Emo-Bands ist ’ne durchschnittliche Syntie/New Wave-Band entstanden. Aber trotz allem ist und bleibt der Opener klasse, und dieser wird auch den Weg bis zum Sommer überstehen. Und für das sehr ansprechende Artwork gibt’s noch ’nen halben Punkt extra!