Sam Duckworth wirft sein Cape über und fliegt durch den Indiepop-Himmel, auf der Suche nach dem perfekten Song. Oder zumindest einem Lacher. „Maps“ ist mit BLUR im Kindergarten gewesen und mit den SUPER FURRY ANIMALS sowie BILLY BRAGG auf die Britpop-High gegangen. Aber er kann auch ganz anders, wie er mit „Vital statistics“ zeigt. Hier geht es fast schon Richtung Motown, was der 26-jährige macht, um dann bei „Call of duty“ dem Dub zu huldigen. „The joy of stress“ ist der emotionale Höhepunkt des Albums, ein herrliches Barpiano, zarte Keyboardklänge, ein später Bass Hand in Hand mit der Gitarre und ein paar Claps. Und eine erzählende Stimme, die auch wirklich was zu erzählen hat. Abwechslungsreich geht es weiter, Abstecher ins Rapgenre inbegriffen. Hymnisch wird es dann mit „Offline maps“, das sich wunderbar aufbaut, bis es den Hörer schließlich in die höchsten Sphären entlässt.
„Maps“ hat alles, was ein gutes Popalbum braucht, ohne mainstreamig zu werden. Können und Anspruch gemischt mit einer perfekten Prise Wahnsinn. Natürlich lassen GET CAPE. WEAR CAPE. FLY die Message nicht vermissen, hier kommt der Occupy-Aktivist zu Wort und erzählt von Menschen wie dir und mir. Woher Sam Duckworth die Zeit nimmt, eigentlich noch Musik zu machen, bei all dem, was er sonst noch so macht, bleibt wohl sein Geheimnis. Seine Musik glücklicherweise nicht. „Maps“ macht das, was Musik am besten kann: Spaß. Und Lust auf mehr.