FIGHTBALL – Theatre fatal

Als ich vor sieben Jahren das Debütalbum von FIGHTBALL in den Händen hielt, sah ich in diesem durchaus gute Ansätze, hatte an der handwerklichen Umsetzung jedoch noch einiges auszusetzen. In der Zwischenzeit haben sich die Berliner personell ein paar mal umbesetzt und ein mir unbekanntes weiteres Album herausgebracht, was zur Folge hat, dass ich die Band auf ihrem mittlerweile dritten Werk „Theatre fatal“ kaum noch wiedererkenne. Die einst von mir bemängelte Rhythmus-Fraktion hat sich von einem uninspirierten Gepolter in ein druckvolles Klangfundament verwandelt, das Gitarrenspiel wirkt deutlich versierter und auch gesangstechnisch haben FIGHTBALL deutlich zugelegt. Zudem hat sich ihr Stil hörbar gewandelt: Ließ sich ihr früherer Sound noch problemlos als Streetpunk klassifizieren, so geben sie sich inzwischen wesentlich rockiger und verleihen Stücken wie „Desert ship“ oder „Still here“ aufgrund des tiefen, an Glenn Danzig erinnernden Gesangs auch mal eine dezent-düstere Note. Nicht zuletzt aufgrund der dicken Produktion besitzt „Theatre fatal“ also durchaus das Potential, die Band ein gutes Stück nach vorne zu bringen. Ob es am Ende reicht, um hinter den BEATSTEAKS und SMILE AND BURN die Bronzemedaille in der Riege der populärsten Berliner Alternative-Punkrock-Bands einzuheimsen, wird sich zeigen.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.