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EVEREST – Demons for company

Das wurde ja auch langsam mal Zeit! Nach „The road less traveled“ kam ja lange Zeit mal gar nichts. Dann ein Auftritt beim Berlinova-Festival. Damals schon viel neues Material gespielt, dann eine Tour mit TAKING BACK SUNDAY, wieder viel neues Material gespielt. Aber eine neue CD? Fehlanzeige! Man kann sein Talent auch verkümmern lassen, wenn man zu sehr auf den großen Major-Wurf hofft. Doch dann haben EVEREST die Kurve doch bekommen und haben ihr eigenes Label gegründet, die Kosten für die Platte selbst in die Hand genommen – und sich voll und ganz der Musik verschrieben. Und das ist es ja, was deutsche Bands meist von den vermeindlich „großen“ amerikanischen Acts unterscheidet. Hier macht man eine Ausbildung, studiert oder geht zur Schule. Drüben hat man einen Job, nichts großes, man verdient Geld und hört auf, wenn man auf Tour geht. Und diesem Prinzip haben sich EVEREST nun auch verschrieben. Umzug nach Berlin und ackern, um das Album selbst rauszubringen.
„Demons for company“ klingt im Vergleich zum Vorgänger eher rockig, der Gesang deutlich dreckiger, und die Hit-Fabrik läuft wieder auf Hochtouren. Aber leider nicht immer.
„Music is dead“ ist ein Überflieger, ein Selbstgänger Marke EVEREST. Aber dann gibt es zwischendurch immer wieder Songs, die dieses Niveau einfach nicht halten können und die einfach alleine deswegen schon in den Hintergrund treten, auch wenn man ihnen damit vielleicht großes Unrecht tut. Was aber deutlich auffällt, ist, dass EVEREST ihren eigenen Stil gefunden haben und man deutlich hört, dass, egal ob gut oder schlecht, jeder Song eine gewisse Ähnlichkeit zur Band hat und nicht zu einem Vorbild, dessen Stil man kopieren wollte.
Aber leider mal hop, mal top nicht ganz ausgewogen und manchmal ein wenig zu glatt, trotz des rockigeren Einschlages. Vielleicht bin ich auch einfach zu sehr auf die Hits fokussiert, wie halt „music is dead“ oder „today i seriously…“ um die anderen Songs genügend zu würdigen. Vielleicht gibt es andere, die nicht nur die Klassiker wie „pieces of a broken ship“ mögen und auch die ruhigen EVEREST zu schätzen wissen. Eines ist allerdings sicher: das Ding ist 100% EVEREST.